Schwangerschaftsrisiko Präeklampsie


Früh erkennen und behandeln
Schwangerschaftsrisiko Präeklampsie

Die Präeklampsie gehört zu den gefürchtetsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Mit Hilfe eines Doppler-Ultraschalls lässt sie sich bereits in der Frühschwangerschaft nachweisen. Dr. med. Jochen Frenzel, Vorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Saarland, erklärt wie eine frühzeitige Diagnose Früh- und Todgeburten verhindert.

Was ist eine Präeklampsie?

Mutter und Kind sind während der Schwangerschaft über den Mutterkuchen verbunden. Über dieses lebenswichtige Organ erhält das Kind Nährstoffe und Sauerstoff und gibt Stoffwechselprodukte sowie Kohlenstoffdioxid an die Mutter ab. Schwangere mit einer Präeklampsie bilden Antikörper gegen den Mutterkuchen. Bei der Immunreaktion entstehen winzige Blutgerinnsel und verstopfen die Blutgefäße, so dass nicht mehr genügend Nährstoffe und Sauerstoff durch den Mutterkuchen zum Kind gelangen. Um die Versorgung des Ungeborenen aufrecht zu erhalten, steigt der Blutdruck der Mutter im Laufe der Erkrankung auf lebensbedrohliche Werte an. Gleichzeitig gewinnt das Kind immer langsamer an Gewicht und die Fruchtwassermenge sinkt. Ist die Versorgung des Kindes auf einen Minimalwert abgesunken, lösen vorzeitige Wehen eine Frühgeburt aus.

Wie lässt sich eine Präeklampsie erkennen?

Neben erhöhten Blutdruckwerten zählen Wassereinlagerungen und ein eiweißhaltiger Urin zu den Hauptsymptomen einer Präeklampsie. Kommen stärkste Kopfschmerzen, Krampfanfälle und ein Kreislaufzusammenbruch hinzu, spricht der Frauenarzt von einer Eklampsie. Betroffen sind vor allem Frauen mit Bluthochdruck, Diabetes, Gerinnungsstörungen sowie Übergewichtige mit einem BMI über 30. Auch Jugendliche unter 18 und Frauen über 35 gelten als gefährdet, eine Präeklampsie zu entwickeln. Seit einiger Zeit steht für Angehörige dieser Risikogruppen, eine Präeklampsie-Frühdiagnose  zur Verfügung. Dabei misst der Frauenarzt mit Hilfe der sogenannten Doppler-Sonografie die Geschwindigkeit, mit der das Blut durch den Mutterkuchen fließt. So lässt sich eine Präeklampsie bereits in der 11. bis 13. Schwangerschaftswoche nachweisen.

Was sind die Vorteile der Früherkennung?

Eine Früherkennung ist gerade deshalb so wichtig, weil die erfolgreiche Behandlung der Präeklampsie spätestens bis zur 16. Schwangerschaftswoche anlaufen sollte. Zur Therapie erhält die werdende Mutter eine niedrige Dosis des Blutverdünners Acetylsalicylsäure. Das Medikament verbessert die Blutversorgung des Ungeborenen und erhöht so dessen Überlebenschancen. „Auf diese Weise können Fehlgeburten zu Frühgeburten und frühgeborene zu reifgeborenen Kindern werden. Außerdem kann die Zahl der Kaiserschnitte reduziert werden, die ansonsten im Spätstadium einer Präeklampsie oft das einzige Mittel sind, die Schwangerschaft ohne Schaden für Mutter und Kind so zügig wie möglich zu beenden", erklärt Dr. med. Jochen Frenzel, Vorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Saarland.

News

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de