Basalinsulin degludec


Vertriebsstopp trifft Jugendliche
Basalinsulin degludec

Ende September verabschiedet sich das Basalinsulin degludec vom deutschen Markt. Unter dem Vertriebsstopp leiden vor allem Jugendliche und Senioren. Sie profitierten in erster Linie von der zeitlich flexiblen Handhabbarkeit des Präparats.

Ab Oktober dieses Jahres wird das langwirksame Insulin degludec (Handelsname Tresiba ®) nicht mehr in Deutschland erhältlich sein. Grund hierfür ist eine ungelöste Kostenfrage. Die zuständige Schiedstelle hatte für das innovative Präparat einen ähnlichen Preis gefordert wie für einfaches, normalwirksames Insulin. Der Hersteller, Novo Nordisk, erklärte diese Forderung für wirtschaftlich untragbar und zog degludec vom deutschen Markt zurück.

Kritische Umstellungsphase nach Vertriebsstopp

Der Vertriebsstopp betrifft mehr als 40.000 Menschen mit Diabetes mellitus. Experten weisen darauf hin, dass sich die ersatzweise angebotenen Insuline sehr wahrscheinlich in Wirkdauer und Wirkverlauf von degludec unterscheiden werden. „Wer das Insulin degludec spritzt, sollte sich daher unbedingt in den nächsten Wochen mit seinem behandelnden Arzt in Verbindung setzen, um die Umstellung rechtzeitig zu planen“, empfiehlt Prof. Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Diabetes-Hilfe (diabetesDE). Zusätzlich rät er den Betroffenen, in der Umstellungsphase wachsam zu sein und häufig den Blutzucker zu kontrollieren.

Vor allem Jugendliche profitierten von degludec

Anders als bei den übrigen Insulinen sind die Anwender bei degludec nicht an einen bestimmten Anwendungszeitpunkt gebunden. „Gerade bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes, die häufig Schwierigkeiten mit regelmäßiger Insulingabe haben, hat sich nach ersten klinischen Erfahrungen das zeitlich flexibel injizierbare Insulin degludec besonders bewährt,“ berichtet Prof. Danne. Der Jurist Jan Twachtmann, ebenfalls Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, bedauert, dass die jungen Menschen mit degludec einer Möglichkeit beraubt werden, ihren Stoffwechsel „so früh wie möglich langfristig gut einzustellen“ und damit Folgeschäden vorzubeugen.

Weitere Vorteile von degludec

Nicht nur für Jugendliche auch für pflegebedüftige, ältere Menschen mit Diabetes war degludec eine attraktive Alternative. Dank des flexiblen Anwendungszeitpunkts blieb ihren Helfern ein größeres Zeitfenster, um ihnen das Insulin zu verabreichen. Auch in anderer Hinsicht profitierten Senioren von diesem Präparat. „Insulin degludec reduziert das Risiko von Unterzuckerungen, vor allem nachts“, so Prof. Danne. „Das ist besonders für ältere Patienten ein großer Vorteil.“ Zusätzlich besteht der Verdacht, dass degludec gefährliche Überzuckerungen mit Ketoazidose besser verhindert als andere Insuline.

Wie sich Betroffene gegen den geplanten Vertriebsstopp einbringen können, erfahren Sie  auf der Website von menschen-mit-diabetes-de.

News

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de