Histamin-Unverträglichkeit


Histaminose – was ist das?
Histamin-Unverträglichkeit

Immer mehr Menschen klagen über Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Nach Gluten und Laktose gerät auch Histamin zunehmend in den Fokus. Was hinter einer Histamin-Unverträglichkeit steckt.

Histamin ist ein körpereigener Botenstoff. Er funktioniert als Signalüberträger bei Infektionen und allergischen Reaktionen, beeinflusst den Schlaf-Wach-Zustand sowie die Darmbewegungen. Es wird vom Körper produziert, gespeichert und im Bedarfsfall ausgeschüttet. „Vor allem bei allergischen Reaktionen wird Histamin freigesetzt und kann wiederum Allergiesymptome auslösen“, erläutert Elisabeth Lenz, Ernährungsberaterin bei der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK. Histamin steckt aber auch in Lebensmitteln als Gärungs- oder Reifungsprodukt.

Beschwerden durch Histamin-Ansammlung

Normalerweise wird Histamin vom körpereigenen Enzym DAO abgebaut. Fehlt dieses Enzym oder wird übermäßig viel Histamin mit der Nahrung aufgenommen, kann DAO den Histaminspiegel nicht mehr ausreichend senken. Die Folge ist eine Histamin-Ansammlung im Körper mit unterschiedlichen Beschwerden:

  • Anschwellende Nasenschleimhaut, laufende Nase, Niesen, Hustenreiz
  • Verdauungsprobleme: Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen
  • Juckreiz, Hautausschlag, Flush im Gesicht (Rötung)
  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche, gestörtes Temperaturempfinden
  • Herzrasen, Herzstolpern, Herzklopfen, Blutdruckabfall
  • Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
  • Schlafstörungen, Müdigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Ödeme (Schwellungen)

Umstrittene Krankheit

Ob die Histamin-Unverträglichkeit (Histaminose) einen Krankheitswert besitzt, ist umstritten. Denn „bisher existieren weder ein aussagekräftiges Testverfahren noch eine einheitliche Vorgehensweise zur Diagnose“, erklärt Elisabeth Lenz. Die Expertin ist der Überzeugung: „Die DAO-Abbaustörung allein löst selten eine Histamin-Unverträglichkeit aus. Oft führt erst die Kombination mehrerer Faktoren zu einer Krankheit. Dazu können Ernährung, Stress, die Einnahme unverträglicher Medikamente oder Umweltgifte zählen.“

Wie wird eine Histaminose diagnostiziert und behandelt?

Im ersten Schritt werden Nahrungsmittelallergien und eine entzündliche Darmerkrankung ausgeschlossen. Kommen keine anderen Ursachen in Frage, können verschiedene Labortests durchgeführt werden. Eine Eliminationsdiät erhöht die Aussagekraft der Diagnose. Liegt eine Histamin-Unverträglichkeit vor, rät Lenz, auf eine histaminarme Ernährung umzustellen. Die Ernährungsberaterin empfiehlt Betroffenen, folgende Lebensmittel zu vermeiden:

  • Fisch und Fischkonserven
  • Wurstwaren und Trockenfleisch
  • Lang gereifte Käsesorten
  • Wein, Sekt, Bier und Essig
  • Sauerkraut, Spinat, Avocado, Aubergine
  • Hülsenfrüchte und Nüsse
  • Erdbeeren, Himbeeren, Zitrusfrüchte, Banane, Ananas, Kiwi, Birnen, Papaya

Quelle: SBK

News

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de