Wenn Pflegende seelisch leiden


Erhöhtes Risiko für Depressionen
Wenn Pflegende seelisch leiden

Schlaganfall-Patienten müssen vieles neu lernen: Gehen, Sprechen, Fühlen. Die Pflegenden sind damit enorm belastet – körperlich wie seelisch. Eine amerikanische Studie ergab, dass Pflegende von Schlaganfall-Patienten stark gefährdet sind, an einer Depression zu erkranken.

Zurück ins Kindesalter geworfen

Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für eine Behinderung. Amerikanische Gesundheitsbehörden berichten, dass 80 Prozent der Schlaganfall-Überlebenden von Angehörigen gepflegt werden. Diese unterstützen sie dabei, das Alltagsleben mit Lähmungen, Sprechstörungen und Inkontinenz zu bewältigen. „Schlaganfall-Überlebende leiden oft an Langzeitschäden, die eine lebenslange Pflege nötig machen“, sagt Karen Saban von der Loyola Universität in Chicago. „Viele Familien sind 24 Stunden für ihre bedürftigen Angehörigen da. Diese Bürde erhöht das Risiko für Depression, Angstzustände und Schlafstörungen, welche die Lebensqualität mindern.“

Ein Forscherteam um Karen Saban wertete die Daten von 45 Frauen aus, die einen Angehörigen pflegten, der im vergangenen Jahr einen Schlaganfall erlitten hatte. Die Teilnehmerinnen waren im Durchschnitt 55 Jahre alt und widmeten sich etwa 50,7 Stunden pro Woche ihrem pflegebedürftigen Angehörigen. Die Forscher befragten die Frauen, wie stark sie unter Stress litten, wie viel Unterstützung sie von auswärts bekamen, wie gut sie schliefen und ob sie Symptome einer Depression an sich bemerkten. Darüber hinaus untersuchten die Wissenschaftler Speichelproben der Teilnehmerinnen, um den Pegel des Stresshormons Cortisol festzustellen. Cortisol hilft dem Körper, sich einer Stress-Situation anzupassen.

Pflegen belastet Körper und Seele

Die Ergebnisse zeigten, dass die meisten Frauen unter starkem Stress litten und schlecht schliefen. Zu den belastenden Faktoren in ihrem Haushalt gehörten finanzielle Sorgen, Verständigungsprobleme mit dem Pflegebedürftigen und wenig Freiraum für sich selbst. Die Frauen, die Symptome einer Depression bemerkten, hatten wenig Cortisol im Speichel. Bei denjenigen, die sich weniger depressiv einschätzten, war der Cortisol-Spiegel erhöht. Die Forscher meinen, dass niedrige Cortisol-Werte zu einem erhöhten Risiko für Depression beitragen.

„Professionelle Pflegekräfte können pflegende Angehörige besser unterstützen, wenn sie erkennen, wie stark diese beansprucht sind,“ meint Studienleiterin Saban abschließend.

News

Erste Hilfe bei Babyschnupfen
Erste Hilfe bei Babyschnupfen

Durchatmen erleichtern

Meist kommt er im zweiten Lebenshalbjahr: der erste Babyschnupfen. Für den Säugling ist eine verstopfte Nase dabei eine echte Herausforderung. Die Atmung ist erschwert, Trinken und Schlafen sind kaum noch möglich.   mehr

Wenn Nahrung Medikamente stört
Wenn Nahrung Medikamente stört

Von Milch bis Lakritze

Manche Nahrungsmittel können die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Besonders aufpassen muss man z.B. bei Milch, Kaffee und Grapefruits.   mehr

Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!
Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!

Deutlich bessere Überlebenschancen

Bei Notfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Das gilt auch, wenn Kinder einen Herzstillstand erleiden. Je früher dann reanimiert wird, umso höher sind die Überlebenschancen.   mehr

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Neuropathische Schmerzen im Visier
Neuropathische Schmerzen im Visier

Antidepressiva oder Capsaicin?

Gegen das Brennen, Stechen und Kribbeln von neuropathischen Schmerzen ist das rechte Kraut noch nicht gefunden. Viele Wirkstoffe werden eingesetzt, wenige helfen. Welche Medikamente am meisten Erfolg versprechen, hat eine internationale Arbeitsgruppe untersucht.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de