Syndrom des gebrochenen Herzens


Bluttest erleichtert Diagnose
Syndrom des gebrochenen Herzens

Beim „Syndrom des gebrochenen Herzens" ist die Funktion des Herzmuskels gestört. Die Beschwerden sind die gleichen wie bei einem Herzinfarkt – die Diagnose ist deshalb schwierig. Ein Bluttest kann die Diagnose zukünftig erleichtern, berichten deutsche Forscher.

Verwechslungsgefahr

Etwa 2,5 Prozent der Menschen, die mit einem Herzinfarkt-Verdacht ins Krankenhaus kommen, leiden am „Syndrom des gebrochenen Herzens". Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung des Herzmuskels, die während der ersten Stunden gefährlich ist, da lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können. Die Störung tritt plötzlich ein – meist nach einer außerordentlichen emotionalen Belastung, zum Beispiel dem Tod einer nahestehenden Person oder einer Kündigung. Sie tritt zu 90 Prozent bei älteren Frauen auf – wohingegen ein Herzinfarkt zu 70 Prozent ältere Männer betrifft.

Die akuten Beschwerden sind bei beiden Erkrankungen gleich: starker Brustschmerz und Luftnot. Auch das EGK weist keine Unterschiede auf. Der Unterschied zeigt sich jedoch nach der akuten Phase: Beim „Syndrom des gebrochenen Herzens" erholt sich die Pumpfunktion des Herzens meist wieder vollständig und nach ein paar Wochen funktioniert der Herzmuskel in der Regel wieder normal. Beim Herzinfarkt entstehen jedoch Narben, die dauerhaft bleiben und das Pumpen beeinträchtigen.

Für eine klare Diagnose ist eine Herzkatheteruntersuchung nötig, bei welcher der Mediziner die Herzkranzgefäße betrachtet: Bei einem Herzinfarkt sind sie geschlossen, bei einem gebrochenen Herz offen.

Im Blut erkennbar

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und des Universitätsspitals Zürich, Schweiz, haben herausgefunden, dass das „Syndrom des gebrochenen Herzens" anhand von bestimmten Blutwerten der Patienten erkannt werden kann. „Ein bestimmtes Muster aus vier mikroRNAs unterscheidet das Syndrom von einem Herzinfarkt", sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Thum, Direktor des MHH-Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS).
Ein Bluttest würde die korrekte Diagnose deutlich vereinfachen. „Weitere Studien mit mehr Patienten müssen die Ergebnisse nun bestätigen und Nachweisverfahren für die mikroRNAs müssen schneller werden", sagt Prof. Thum. Die Forscher erwarten, dass der Nachweis in ein paar Jahren in Kliniken verfügbar sein wird.

News

So pflegt man das Stimmband
So pflegt man das Stimmband

Stimme in Not

Wer im Alltag viel und womöglich oft auch laut sprechen muss, dem drohen Stimmprobleme wie Heiserkeit oder Stimmversagen. Mit der richtigen Stimmbandpflege lässt sich dagegen vorbeugen.   mehr

Durch KI das Koloskopieren verlernt
Durch KI das Koloskopieren verlernt

Verschlechterte Diagnostik

Künstliche Intelligenz hat auch ihre Nachteile: Wenn Ärzt*innen sich bei der Diagnostik zu sehr darauf verlassen, verlernen sie schnell, selbst verdächtige Befunde zu erkennen. In puncto Darmspiegelungen war dies in einer Studie schon der Fall.   mehr

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de