Neuralgie: Reizung im Gehirn


Gesichtsschmerzen behandeln
Neuralgie: Reizung im Gehirn

Heftigen Schmerzattacken im Gesicht schränken Betroffene in ihrem Leben stark ein. Eine mögliche Ursache ist die Reizung eines bestimmten Nervs im Gehirn. Welche Therapiemöglichkeiten es gibt, erklärt ein Experte des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN).

Kurzschluss im Gehirn

Bei einer Reizung des so genannten Drillingsnervs kommt es zu heftigen Schmerzattacken im Gesicht. „Der in der Regel einseitig auftretende Schmerz lokalisiert sich bevorzugt am Ober- und Unterkiefer, den Wangen, der Lippe, am Kinn oder auch der Nase. Typisch ist, dass sich das Gesicht dann schmerzhaft verzieht und Betroffene die Gesichtshälfte durch Vorhalten der Hand zu schützen versuchen. Am Ende des Anfalls ist der betroffene Bereich meist warm und gerötet“, erklärt Frank Bergmann vom BVDN.

Die Schmerzattacken halten bis zu zwei Minuten an. Ursache ist in der Regel ein zu enger Kontakt zwischen einer Hirnarterie und der Wurzel des Drillingsnervs am Hirnstamm.  Durch das pulsierende Blutgefäß kommt es zu einem Kurzschluss innerhalb des Nervengewebes, was die Schmerzattacken auslöst. Experten bezeichnen die Krankheit als Trigeminusneuralgie.

Angst vor Schmerzattacken

Im Verlauf der Krankheit reagieren Betroffene zusätzlich auf äußere Reize. „Auslösende Reize, so genannte Trigger, können Berührungen, ein kalter Luftzug aber auch Kauen, Trinken, Sprechen, Schlucken oder die Gesichtsmimik sein. In der Regel nehmen Intensität und Häufigkeit der Beschwerden im Krankheitsverlauf zu, wobei sich die Abstände zwischen den einzelnen Attacken verkürzen“, so der Experte. Viele Betroffene entwickeln dadurch ein Vermeidungsverhalten. Aus Angst vor einer Schmerzattacke rasieren sie sich nicht mehr oder verlassen das Haus bei kaltem Wetter nicht.

Medikamentöse Therapie

Aus diesem Grund ist es wichtig durch neurologische Untersuchungen andere Erkrankungen auszuschließen. „Von einer Trigeminusneuralgie müssen beispielsweise so genannte Cluster-Kopfschmerzen sowie Zahn- und Kieferbeschwerden abgegrenzt werden. Mit Hilfe einer Kernspintomografie können weitere Erkrankungen wie beispielsweise Tumore oder Gefäßmissbildungen als Ursache ausgeschlossen werden und die Diagnose Trigeminusneuralgie gesichert werden“, ergänzt Bergmann.

Mit Hilfe einer medikamentösen Therapie kann der Arzt den Schmerzen effektiv entgegenwirken. Zeigt die Behandlung keinen Erfolg, ist ein operativer Eingriff nötig. Akupunktur als Therapiemaßnahme ist nicht empfehlenswert. Sie kann die Schmerzattacken begünstigen.

News

Durch KI das Koloskopieren verlernt
Durch KI das Koloskopieren verlernt

Verschlechterte Diagnostik

Künstliche Intelligenz hat auch ihre Nachteile: Wenn Ärzt*innen sich bei der Diagnostik zu sehr darauf verlassen, verlernen sie schnell, selbst verdächtige Befunde zu erkennen. In puncto Darmspiegelungen war dies in einer Studie schon der Fall.   mehr

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de