Anzeichen für Neugeborenengelbsucht


Gelbe Druckstellen an Stirn und Nase
Anzeichen für Neugeborenengelbsucht

Viele Neugeborene leiden kurz nach der Geburt unter Gelbsucht. Drückt man leicht auf Stirn oder Nase, färbt sich die Haut gelblich. In der Regel vergeht die Gelbfärbung bis zum zehnten Lebenstag von selbst. Falls nicht, sollten die Eltern dringend einen Arzt aufsuchen. Sonst drohen dem Kind langfristige geistige Schäden.

Gelbfärbung durch zu viel Bilirubin

Der Grund für Gelbsucht bei Neugeborenen (Neugeborenen-Ikterus) ist die Anpassung der kindlichen Leber an das Leben nach der Geburt. Während der Schwangerschaft versorgt der Mutterkuchen (Plazenta) der Mutter das Ungeborene mit sauerstoffreichem Blut. Nach der Geburt liefert die Atmung den Sauerstoff. Im Zuge der Umstellung sammeln sich größere Mengen des gelben Bilirubins, eines Abbauprodukts des roten Blutfarbstoffs, im Blut an. Dann verfärbt sich das Weiße der Augen gelblich. Drückt man dem Kind sanft auf Nase oder Stirn, nimmt die Haut einen leichten Gelbton an. „Über die Hälfte der Babys entwickelt zwischen dem 3. bis 6. Lebenstag einen Neugeborenen-Ikterus, der sich in der Regel bis zum 10. Tag zurückbildet“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BKVJ). „Wenn eine Mutter und ihr Kind nach weniger als drei Tagen aus der Geburtsklinik entlassen werden oder sie ihr Kind zu Hause zur Welt gebracht hat, sollte sie mit ihm zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Geburt zur Kontrolle zum Kinder- und Jugendarzt“, warnt der Experte.

Ein schwerer Verlauf der Gelbsucht kann das Gehirn des Säuglings langfristig schädigen. Eltern sollten aufmerksam werden, wenn sich ihr Kind ungewöhnlich verhält. Übersteigt der Bilirubingehalt im Blut bestimmte Grenzwerte sind die Neugeborenen oft schläfrig, bewegen sich nur wenig und wollen nicht trinken. Später beginnen sie, sich zu verkrampfen und zu schreien. Dann sollten die Eltern dringend ein Arzt aufsuchen.
Blaues Licht gegen Gelbsucht

Durch ultraviolettes Licht kann man den Abbau des Bilirubins im Blut beschleunigen. Deshalb kommen Säuglinge mit einem zu hohen Wert in eine Art Solarium. Dort werden sie, ausgestattet mit einer lichtundurchlässigen Brille, mit blauem Licht bestrahlt. Das senkt den Bilirubinwert im Blut. Bestimmte Gruppen von Säuglingen sind besonders gefährdet. „Frühgeborene oder untergewichtige Neugeborene haben ein höheres Risiko, eine Neugeborenengelbsucht zu entwickeln. Auch wenn eine Blutgruppenunverträglichkeit mit dem Blut der Mutter besteht (Rhesusunverträglichkeit) oder eine angeborene Unterfunktion der Schilddrüse sind Nachkontrollen besonders wichtig“, rät der Experte.

News

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de