Großes Rätsel Beipackzettel


Anwendungshinweise richtig verstehen
Großes Rätsel Beipackzettel

Der  Beipackzettel informiert über Menge und Einnahmezeitpunkt sowie mögliche Nebenwirkungen jedes Medikaments. Leider sind die Anweisungen oft lang, winzig klein und unverständlich geschrieben. Die Apothekerkammer Niedersachsen räumt mit den größten Irrtümern auf.

Was „häufig“ wirklich bedeutet

Wer ein Medikament einnimmt, möchte genau erfahren, was auf ihn zu kommt. Wann und wie viel muss ich einnehmen? Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen? Um diese Frage zu klären, gehört zu jedem Medikament ein Beipackzettel. Dieser verwirrt allerdings häufig, anstatt Klarheit zu bringen. Auf mehreren Seiten stehen zahlreiche unverständliche Angaben in zu kleiner Schrift.

Speziell bei der Auflistung der Nebenwirkungen kommt es zu Missverständnissen. Hier entsprechen die Formulierungen im Beipackzettel nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch. Liest man, eine Nebenwirkung sei „häufig“, rechnet man mit vielen Betroffenen. Dabei treten häufige Nebenwirkungen in weniger als 10 Prozent und mehr als einem Prozent der Fälle auf. Hier ist wichtig, sich anzusehen, welche Prozentwerte hinter Bezeichnungen wie „sehr häufig“, „häufig“, „gelegentlich“, „selten“ und „sehr selten“ stehen. Diese Angaben sind in jedem Beipackzettel zu finden. Außerdem wird in der Beschreibung selten zwischen tolerierbaren und schweren Nebenwirkungen unterschieden. Betroffenen sollten, wenn sie unsicher sind, ihren Arzt oder Apotheker fragen.
Wann „vor dem Essen“ ist
Damit ein Medikament seine volle Wirkung entfaltet, ist der korrekte Einnahmezeitpunkt wichtig. Je nach Arznei ist ein bestimmter zeitlicher Abstand zu den Mahlzeiten vorgeschrieben. Hält man ihn nicht ein, wirkt das Medikament verzögert, beschleunigt, in zu hohem oder zu geringem Maße. Außerdem können Nebenwirkungen stärker oder schwächer ausfallen. Doch was bedeutet eigentlich „vor dem Essen einnehmen“? Eine halbe Stunde oder ein paar Minuten vor dem Essen? Wenn der Beipackzettel die Einnahme vor dem Essen vorschreibt, bedeutet das 30 bis 60 Minuten vor der Mahlzeit. Während des Essens meint kurz vorher, dabei oder unmittelbar danach. Sieht der Beipackzettel eine Einnahme nach dem Essen vor, gibt es meist eine konkrete Zeitangabe. Eine Arznei nüchtern einzunehmen bedeutet, entweder morgens nach dem Aufstehen oder mit mindestens zwei Stunden Abstand zur letzten Mahlzeit.
Kein Ersatz fürs persönliche Gespräch

Sind Arzneimittel näher erklärungsbedürftig, reicht der Beipackzettel nicht aus. In diesen Fällen steht den Patienten der Apotheker zur Seite. Er zeigt beispielsweise, wie Augen- oder Ohrentropfen verabreicht, Wirkstoffpflaster aufgeklebt oder Inhalationsgeräte benutzt werden. Besonders wichtig ist die persönliche Betreuung bei Arzneien für Kinder. Eltern erhalten in der Apotheke Tipps, wie sie ihrem Nachwuchs die Medikamente richtig verabreichen. Antibiotikahaltige Säfte für Kinder müssen beispielsweise aus Pulvern korrekt zubereitet werden. Außerdem informieren Apotheker, wie man Medikamente richtig lagert und geben Auskunft, ob und wie lange bereits geöffnete Arzneien noch zu verwenden sind.

News

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de