Wasserkopf bei Frühchen


Es drohen dauerhafte Hirnschäden
Wasserkopf bei Frühchen

In Deutschland werden immer mehr Frühchen geboren. Je weniger die Kleinen bei der Geburt auf die Waage bringen, desto größer ist das Risiko für einen Wasserkopf. Dabei staut sich Gehirnwasser auf, drückt auf das Gehirn und schädigt es häufig dauerhaft. Die Experten der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) erklären, wie ein Wasserkopf entsteht und was man dagegen tun kann.

Je kleiner, desto gefährdeter

Jedes Jahr kommen in der Bundesrepublik mehr als 60.000 Babys zu früh auf die Welt, 8.000 davon noch vor der 30. Schwangerschaftswoche. Dank der Errungenschaften der modernen Medizin überleben heute mehr Frühchen als noch vor einigen Jahren. „Doch aufgrund der extremen Unreife des kindlichen Gehirns und bestimmter Stressfaktoren nach der Geburt lassen sich Blutungen des Gehirns mitunter nicht verhindern“, erklärt Professor Dr. med. Ralf-Bodo Tröbs, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie am Marienhospital Herne. Diese Blutungen behindern den gleichmäßigen Fluss des Gehirnwassers. Es staut sich auf und drückt auf Teile des Gehirns. Ein so genannter Wasserkopf, (Hydrozephalus) entsteht. Da die Schädelknochen bei Ungeborenen und Säuglingen noch weich sind, schwillt der Schädel immer weiter an, wenn der Wasserkopf nicht behandelt wird. Besonders groß ist die Gefahr für Frühchen, die bei der Geburt weniger als 1500 Gramm wiegen. „Hier liegt die Häufigkeit für Blutungen im Gehirn bei fast einem Drittel, bei niedrigerem Geburtsgewicht steigt das Risiko“, warnt der Experte.
Gehirnwasser muss abfließen

Standartmäßig operieren die Experten Kinder mit einem Wasserkopf möglichst bald nach der Geburt. „In der Regel behandeln wir den Wasserkopf, indem wir einen sogenannten Liquorshunt einsetzen – ein Ableitungssystem für die Hirnflüssigkeit“, erklärt Professor Dr. med. Guido Fitze, Vorstandsmitglied des DGKCH. Dabei bohrt der Chirurg ein kleines Loch in den Kopf des Kindes und führt einen dünnen Silikonschlauch in die Hirnkammer ein. Anschließend verlegt er den Schlauch unter der Haut, so dass das andere Ende in die Bauchhöhle mündet. Dort kann das überschüssige Hirnwasser abfließen. „Der Liquorshunt erlaubt den Kindern oft eine weitgehend normale Entwicklung“, berichtet Prof. Tröbs. Allerdings ist es nur teilweise möglich, bereits entstandene Schäden am Gehirn wieder zu beheben. An dieser Stelle setzen neue operative Verfahren an. Dabei führt der Chirurg ein sehr feines Endoskop in den Schädel ein und spült Blutreste aus den verstopften Kanälen im Gehirn. Ob solche Methoden die Behandlung des Wasserkopfes bei Frühgeborenen verbessern, bleibt jedoch abzuwarten“, betont Prof. Ralf-Bodo Tröbs.

News

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hof-Apotheke
Inhaber Burkhard Knoben
Telefon 0241/3 97 24
E-Mail hof-apo-aachen@t-online.de